Die Welle

Plakat "Die Welle"

Die Problematik, welche der Roman „Die Welle“ von Morton Rhue behandelt, ist so aktuell wie eh und je. Es geht um die Gefahr durch Manipulation seitens höherer Instanzen, in diesem Fall durch einen Lehrer, welcher aus harmlosen Schülern gefährliche, faschistoide Gruppen heran züchtet.

Diese Problematik war schon häufiger Thema, doch nie ist es direkter dargestellt worden, als in diesem Buch.

Ein Lehrer will seinen Schülern in Form eines Experimentes beweisen, wie schnell man durch gezielte Manipulation zu willenlosen, faschistoiden Geschöpfen mutiert. In unserer Fassung läuft dieser Versuch allerdings aus dem Ruder.

Der Aktualitätsbezug ist immanent, diese Novelle ist Schulstoff und bewegt somit viele Kinder und Jugendliche. Hier ist auch unser Ansatzpunkt zu sehen. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist es, die Gefahren eines blinden Vertrauens auf Ideologien, egal welcher Couleur sie seien mögen, aufzuzeigen und ein natürliches Mißtrauen gegenüber faschistischem Gedankengut bei den Kindern und Jugendlichen zu wecken. Unser Projekt „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“ im ehemaligen KZ-Lichtenburg war der direkte Umgang mit der Thematik. „Die Welle“ soll ein weiterer Versuch sein zu zeigen, daß „der Schoß immer noch fruchtbar ist“, wie B.Brecht es sagte. Die authentische Besetzung der Schüler und Schülerinnen durch Kinder und Jugendliche läßt bei dem Zuschauer nur eine direkte Adaption zu, die den Eindruck vermittelt, Zeuge einer ent-individualisierten Gesellschaft, der Generation von morgen, zu werden. Wir alle haben unserer Zukunft gegenüber die Verantwortung, es nie wieder zu zulassen.